Ich las eine Partitur von Stimmen, keinen Roman im traditionellen Sinne. Gekonnt stellt die Autorin Bezüge zwischen verschiedenen Lebensaltern und Erlebnisorten her, welche die Mitglieder und Freunde einer kalifornischen Punkrockband besetzen – aber doch nicht so abgeklärt, dass es mich nicht berührte. Es kommt gar nicht so sehr auf die Handlung an, vielmehr fetzen die Dialoge der Beteiligten, deren Geschichten sich überkreuzen. Und wo nichts gesagt wird, versteht es Jennifer Egan, Gesichter und Gesten in Worte zu fassen: das Entscheidende passiert, bevor wir darüber reden. Und: worüber zu reden ist, ist das Vertane.
Lesen Sie nur den wunderbaren, melancholischen Schluss dieses Buches, und Sie werden überzeugt sein, mit ihm von vorn zu beginnen!