„Ich gehe in eine Buchhandlung doch nicht, um Bücher zu bestellen, sondern um mich von dem vorhandenen Angebot inspirieren zu lassen und ein Buch zu entdecken, das ich hier zum ersten Mal sehe!“ sagte mir neulich eine Kundin und kaufte dieses Buch: „Du ahnst von nichts, und prompt steckst du in einer großen Geschichte“, heißt es in dem Roman des Portugiesen Valter Hugo Mãe. Sabine Vogel hat mich in der „Berliner Zeitung“ auf das Wunder dieses Buches aufmerksam gemacht, dass nämlich der inzwischen mindestens 99-jährige Tabakhändler Esteves aus Fernando Pessoas Poem „Tabakladen“ im „Haus der glücklichen Alten“ lebt. Unglaublich!
Es ist ein Buch, in dem wir nebenbei einiges über Pessoa erfahren und über die Geschichte des portugiesischen Volkes im 20. Jahrhundert sowie die Rivalität zwischen den Fußballvereinen Benfica Lissabon und FC Porto. Naturgemäß auch eine Feier der portugiesischen Melancholie, die mich fasziniert, wie es Sabine Vogels Portrait meiner Buchhandlung in der „Berliner Zeitung“ vielleicht zu entnehmen ist – gewiss ein Klischee, diese lebenssatte Melancholie, doch wie sagte zuweilen der Meister selbst: „Ich ergehe mich in Klischees“, denn: „Man muss es genießen, das Leben, oder?“ (Fernando Pessoa/Àlvaro de Campos)