„Ein bißchen sonderbar, ja“ – es gibt kaum sonderbarere Bücher als die von Peter Handke, dem würdigen Nobelpreisträger dieses Jahres. Der „Stille Ort“ ist wortwörtlich der Abort, der Abtritt, das Scheißhaus: ein Fluchtort einserseits, andererseits Ort des Bei-Sich-Seins.
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Es ist, was es ist
„Siddhartha“ kann als das dritte Meisterwerk Hermann Hesses gelten, es reiht sich nahtlos zwischen „Narziss und Goldmund“ und „Glasperlenspiel“ ein, und dennoch behält es das ihm Eigene, das Besondere.
In „Siddhartha“ legt Hesse eine unvergleichliche Sprache an den Tag, eine Sprache, die, so sehr sie aus dem Indischen, so sehr auch westliche Dichtung ist. Es wird eine Landschaft gemalt, deren Rahmen nur durch wenige, grobe Pinselstriche angehaucht ist, ein minimalistisches Gerüst, angefüllt mit Leere und Stille, auf dem dann buntverzierte Details thronen, eines feiner und nuancierter als das andere. (mehr …)
Und die Nebelkrähe schaut zu
Große Literatur muss nicht auftrumpfen. Kein Wort in diesem Buch ist verschwendet. In der Gegenwartsliteratur des nördlichen Europa gibt es kaum einen Roman, der unsere Verlorenheit als Menschen und auch unser Geborgensein in dem, was wir (unsere) Natur nennen, so unmittelbar, berührend, nackt bezeichnet: „Die Nebelkrähe in der Esche ist mein ganzes Publikum.“ (mehr …)