Gelobet seist du, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen, zumal dem Herrn Bruder Sonne, welcher der Tag ist und durch den du uns leuchtest.
In den romanischen Sprachen ist die Sonne von männlichem Geschlecht: Laudato si‘, mi‘ signore, cun tucte le tue creature, spetialmente messor lo frate sole, so heißt der italienische Text von Francesco d’Assisi. Es sind nun allerdings nicht die bescheidenen Franziskaner, sondern die als Buchverleger tätigen Benediktiner von Münsterschwarzach, die mir den Sonnengesang in einer fein illustrierten, sechssprachigen Ausgabe gebracht haben (8 Euro) — eine erbauliche Lektüre an diesem Tag der Wintersonnenwende.
Dass es Leben auf dieser Erde gibt, so habe ich mir die Erklärung einer Naturwissenschaftlerin gemerkt, dass es also uns Menschen als Geschöpfe dieser Erde gibt, verdanken wir der im Planetensystem wohl einmaligen Konstellation, etwas von den Strahlen der Sonne abzubekommen: so kann uns unsere Schwester, Mutter Erde, singt der Heilige Franziskus, erhalten und vielfältige Früchte und bunte Blumen und Kräuter hervorbringen.