Die dem touristischen Vergnügen zugerichtete Kamel-Karawane wird von einem Touristen-Autobus überfahren. Ziel: eine Hochzeitsgesellschaft aus der Londoner City in einem tunesischen Urlaubsresort. Zufälliger Gast: der Schweizer Fabrikerbe Preising.
Die „Momente, in denen ein Gedicht angebracht sei, würden immer seltener“, so zitiert Jonas Lüschers Protagonist die Preising faszinierende Bräutigam-Mutter, deren Zögern beim Vortrag des Hochzeitsgedichtes zum Fanal wird: So können wir nicht fortfahren!
Nichts ist sicher.
Ich kann mich nicht erinnern, je eine derart raffinierte und dabei gar nicht überladene Erzählung gelesen zu haben, welche nichts weniger als die Selbstzerstörung unserer kapitalistischen Wirtschaftsweise verhandelt. Der Kunstgriff Lüschers besteht darin, die Handlung in dem feinsten Deutsch des Schweizer Fabrikerben darzustellen, in einem Gespräch unter Insassen einer psychiatrischen Anstalt!
Eine Hochzeitsgesellschaft wird gesprengt, ein Kamel wird geschlachtet, Menschen kommen am Ende zu Schaden. Eine Welt geht unter, wir sind dabei.
„Und was hatte er damit bewiesen? Mit dieser Geschichte voller tragischer Zufälle?“
Jonas Lüscher hat mit diesem erstaunlichen Debüt bewiesen, dass er ein beeindruckender Gegenwartsautor ist.