„Ich aber meine, dass man die Bücher, die während der Zeit ihres Entstehens nicht gelesen werden müssen (und zwar: von unsereinem nicht gelesen werden müssen), später nicht mehr für die bedeutendsten halten wird und vielleicht überhaupt nicht für bedeutend. (Später, wenn das Geschwätz — »den Geist der Epoche ausdrücken« und so; als ob die Aufgabe der Literatur darin bestünde, mit Radio, Film und Presse zu wetteifern — wieder einmal vorüber sein wird.)“
Das ist Ludwig Hohl (1904-1980) in seinen legendären „Notizen“ (24,95 Euro): „Die sich bemühen Neues zu schreiben, sind keine Schriftsteller.“
Es ist ein schönes Paradox, dass aus dem Nachlass des Schweizers nun „Die seltsame Wendung“ in der Bibliothek Suhrkamp erscheint (22 Euro). Ob diese Entdeckung wohl eine Bedeutung erlangen wird?
„Wer nach der Befriedigung der Leser zielt, macht niemals Kunst“, heißt es beim Hohl, dessen Bücher sich keiner regen Nachfrage erfreuen. Der Buchhändler muss aber nicht klagen, denn er hat ja den Schirach und die Zeh im Sortiment.