Viele Kunden greifen gerne zur KUNSTZEITUNG, die am Anfang eines jeden Monats in der Buchhandlung ausliegt.
Ich empfehle in der Mai-Ausgabe das Gespräch mit Frieder Nake, Mathematiker, Informatiker und Pionier der Computerkunst, der den derzeitigen technokratischen Diskurs kritisiert: „Leute, es geht keineswegs um Digitalisierung, das ist reine Ideologie. Es geht um Algorithmisierung. Die digitale Form bedeutet nur, wie das gespeichert wird. Die Algorithmisierung ist es, was die Sache mit uns anstellt — die Welt vorhersagbar machen. Es geht dem Kapital darum, dass das, was es macht, kalkulierbar wird, jedoch so, dass der Konkurrent nicht an seine Machenschaften herankommt.“
Ich begreife die Buchhandlung als einen Ort, an dem das Unvorhersagbare stattfindet. Viele Kunden lassen sich von Büchern ansprechen, die ihnen hier zum ersten Mal begegnen, sich mithin von Stimmen verführen, deren Nuancen sich ihnen nur langsam erschließen.