Die Welt steht kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Die alten Monarchien träumen ein letztes Mal von ihrer Unbesiegbarkeit und das Volk von der Freiheit.
In seinem Roman „Sturz der Titanen“ geht es Ken Follett um die Kämpfer für ein besseres Leben und nicht, wie man aus dem Titel hätte schließen können, um die letzten großen Herrscher des 20. Jahrhunderts. Er beschreibt mit dem Schicksal von Familien aus Deutschland, England, Wales, Russland und Amerika das bewegte Leben in einer brodelnden Zeit, vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg.
Der Leser wird in walisische Kohlebergwerke entführt, erfährt von schwangeren Dienstmädchen, Suffragetten und Näherinnen, die in England für Frauenrechte kämpfen. Er lernt junge aufsteigende deutsche, britische und amerikanische Diplomaten kennen, begleitet ein russisches Brüderpaar, von dem einer für die russische Revolution und den Bolschewismus kämpft und der andere den amerikanischen Luxus genießt, und erlebt den Schrecken in den Schützengräben, das Leid der Soldaten, der trauernden Familien und der hungernden Nationen. Die einzelnen Protagonisten treffen immer wieder in verschiedensten Konstellationen aufeinander, durchleiden Trauer, Schmerz, fühlen Hoffnung, Zusammenhalt und flammende Leidenschaft.
Kurzum: Der sehr gut recherchierte, über 1000 Seiten lange Wälzer von Ken Follett toppt jede gute Geschichtsstunde, lässt den Leser die Vergangenheit spüren und bietet nebenbei dramatische und emotionale Liebes- und Freundschaftsgeschichten.