Loriot lieferbar

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Heute früh kam mir Erwin Lindemann in den Sinn, dessen Lottogewinn es seiner Tochter ermöglicht hat, gemeinsam mit dem Papst eine Herrenboutique in Wuppertal zu eröffnen. Und nun ist der riesige Petersplatz geschlossen und noch die kleinste Boutique muss verrammelt sein.

Der Buchladen macht auch heute auf. Ich habe noch große Posten an Loriotbüchern hier!

Für jeden Anlass gibt es auch noch eine Loriotpostkarte. Dass unsere Bundeskanzlerin einmal in einer Fernsehansprache mitteilen würde, dass die Postzustellung in Deutschland weiterhin gewährleistet sei, wäre wohl selbst Loriot nicht eingefallen.

Auch der Lottoladen in unserer Hauptstraße hat geöffnet; dort gibt es die passende Briefmarke. 


 

Reisewarnung aufgehoben!

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Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen in die ganze Welt.

 „Letzten Endes reist man am besten, indem man fühlt“, heißt es bei Fernando Pessoa, dem portugiesischen Dichter, der der Schutzpatron dieser Buchhandlung ist.

Ich darf das Geschäft heute für Sie öffnen und kann bis gegen 16.30 Uhr für Sie hier sein. Lassen Sie mich den Spruch Pessoas abwandeln: Man reist am besten, indem man liest!

Wir sind ein reiches Land, wir haben Bücher!

Am Lesen bleiben

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Ich lese, um meine Gegenwart zu erkennen. Nun habe ich nach langer Zeit einmal wieder Thomas Manns „Zauberberg“ aus dem Regal gezogen; mein Lesezeichen steckt mittendrin an einer Stelle, an der Hans Castorp räsoniert, dass Sterbende ohne weiteres und in Permanenz wie Geburtstagskinder zu behandeln seien“.

Ja: in diesen Tagen beginnt trotz alledem der Frühling und jeder Tag verspricht ein sonniger Tag zu werden. Die Blumen blühen auf und die Vögel bauen große Nester! Und jeder Tag  erschafft ein neues Bild, und jeden Tag erklingt ein Konzert.

Letzte Exemplare!

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In Zeiten, in denen die Menschen emsig mit Hamsterkäufen beschäftigt sind, muss ich darauf hinweisen, dass nur noch wenige Exemplare der Prachtausgabe von „what if?“ (für nur 10 Euro) vorrätig sind! Das Buch enthält zahllose wirklich wissenschaftliche Antworten auf vermeintlich absurde hypothetische Fragen.

Eine dieser Fragen hat nun ungeahnte Aktualität erlangt: Wie wäre es mit einer weltweiten Quarantäne, um der sogenannten Corona-Epidemie Einhalt zu gebieten?

„Die Erde ist groß, aber es gibt auch eine Menge Leute. Wenn wir das gesamte Festland gleichmäßig aufteilen, bekommt jeder von uns ein wenig mehr als zwei Hektar, und die nächste Person würde 77 Meter entfernt stehen“, heißt es in dem Buch.

Wenn Sie also bei mir einkaufen wollten, könnte ich Sie mit bloßem Auge entdecken: Sie würden nämlich vor der Dresdner Feinbäckerei stehen. Schade aber, dass es die Rohrpost nicht mehr gibt.

Die Dinge, die Worte

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Ein paar Tage ist es her, dass der Schüler zum Abschluss seines Praktikums in der Buchhandlung mir einen Katalog mit Fragen vorzulegen hatte; auf die Frage, welches mir hier das wichtigste Buch sei, nannte ich spontan „Ein Mann der schläft“ von Georges Perec.

Daran dachte ich heute, als Raimund Petschner anlässlich seiner Lesung aus den Prosaminiaturen  „Kurze Entfernung aus dem Gespräch“ auf das (Er-)Finden der Dinge zu sprechen kam, die emblematisch ein Lebensgefühl und eine Welterfahrung provozieren können. Daraus entsteht Literatur. Ich besitze nun ein von Petschner signiertes Exemplar seines Buches, ein greifbares Stück aus dem heutigen Nachmittag.

Seien Sie neugierig! Die Lesungen werden stets im Schaufenster dieser Buchhandlung angekündigt.

Eine Erinnerung

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Der Aufbau-Literaturkalender enthält die Geburtstage der bedeutendsten Autoren, am heutigen 4. Februar steht Werner Schwab drin, dessen Fäkaliendramen immer hier sind, weil sie kein Mensch kauft. Ich schlage das Buch gelegentlich auf und muss lachen an jeder Stelle, an der ich anfange zu lesen. Am heutigen 62sten Geburtstag Werner Schwabs, der in einer Silvesternacht Ende des vorigen Jahrhunderts ums Leben kam, bemerke ich, wie alt ich geworden bin. Es ist nun bald dreißig Jahre her, dass ich dem Autor (ein Riese war er) in  der Wiener Porzellangasse begegnet bin in dem legendären Schauspielhaus, in dem seine Stücke zur Uraufführung gelangten.

Wald und Welt

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Friedrichshagen ist ein besonderer Ort in diesem Groß-Berlin, zu dem es seit hundert Jahren gehört. Es ist reichlich umgeben von Seen und Wäldern. Elisa kennt sich da besonders gut aus, denn sie ist die Tochter des hiesigen Försters. Eine talentierte Künstlerin, die ihre Kreativität weitergibt; ihr Buch enthält zahlreiche Vorlagen zum Nachzeichnen. Holen Sie sich das Buch hier, holen Sie sich den Wald aufs Papier!

In dem Berlin-Buch von Jens Mühling, der alle 96 Ortsteile der Hauptstadt erkundet hat, kommt unser Friedrichshagen richtig gut weg. Zu verdanken ist das vor allem der bezaubernden Antiquarin Katrin Brandel, die das reiche kulturelle Erbe dieses Ortes hinter der Weltstadt hütet: Ein Besuch in ihrem Dichterkreismuseum lohnt sich immer wieder!

Wenn Sie hingegen nach aktueller Berlin-Literatur suchen, ist diese Buchhandlung die richtige Adresse für Sie!

Die Träume der anderen

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In diesem Roman gibt es einen Felix; der ist aber kein glücklicher Mann, vielmehr quält er mit seiner unerforschlichen Schwermut seine Mitmenschen und verfällt zusehends dem Alkohol. Ich fürchte, ich könnte so sein wie dieser.

Jedoch zittere ich, träume zuweilen und leide vor allem mit der jungen Clare, meinem Lebensmenschen in diesem Roman. Sie ist diejenige, die bereit zu sein scheint, sich aller Bürden des Alltags zu entledigen, um ihre Freiheit als Frau zu erlangen. Sie beobachtet die Welt und staunt, wie die Menschen darin überleben können. Welche Monstrosität: das Gewusel auf den Straßen, das sich unwillkürlich ergibt, da sich jede und jeder um sein eigenes Fortkommens sorgt. (mehr …)

Die Visite

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Heute ist der 90. Geburtstag von Hans Magnus Enzensberger und mir fällt auf, dass in der erneuerten Auswahl an Gedichten, die er aus diesem Anlass herausgebracht hat, immer noch mein Lieblingsgedicht enthalten ist mit einer Sentenz, die zum Lebensmotto taugt: Eine einzige unter fünfzehntausend Schattierungen der Farbe Blau fällt mehr ins Gewicht der Welt, als alles was Sie tun oder lassen.

Viele bunte Steine

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Ist Ihnen auch schon das neue bunte Logo der Sozialstiftung Köpenick aufgefallen? Es besteht aus vielen bunten Bausteinen. Die bunten Farben stehen für die Vielfalt der Stiftung mit all ihren Einrichtungen und Menschen, die dort leben oder tätig sind. Die Schriftstellerin Anna Seghers verbrachte ihren Lebensabend in einem Heim dieser Stiftung.

Ich freue mich, dass auch meine Buchhandlung zu einem kleinen Steinchen, nämlich zur Lieferantin der gefragten Fachliteratur geworden ist, welche das Leben von Menschen mit Behinderungen und Seniorinnen unterstützen soll.