Lest Henry James!

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499584_72dpi_xlSchauen Sie sich das an: eine großartige Werkausgabe von Henry James bei Manesse: Farbschnitt, Leinen, Lesebändchen. Alles neu übersetzt.

Jetzt „Die Europäer“, sein frühes Meisterwerk (1878). Manches darin ist noch roh, vieles schon so raffiniert wie in seinen späteren Werken; ein Tableau von Figuren: Liebenden, Zeternden, Irrenden, Lügenden, Erregten, Gekränkten, Verstörten, Witzigen und Betörten, das uns der auktoriale Erzähler hier genüsslich darbietet.

Ich muss leider sagen, dass ich Henry James so gut wie gar nicht verkaufe. Vielleicht kann die Aufmerksamkeit, die dem Meister anlässlich seines 100. Todestages 2016 gelten wird, etwas daran ändern.

Ein bedeutendes Buch, sensibel übersetzt

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36mMZT4cTemXijgJgvm9_Cover_2015_Prischwin_WEBWir haben einen neuen Verlag in Berlin, der wunderbare Neuerscheinungen herausbringt: Sebastian Guggolz erschließt uns moderne Klassiker aus dem nord- und osteuropäischen Raum, die noch nie zuvor auf deutsch zu lesen waren.

Und dafür hat der Verleger nur die besten Übersetzerinnen gewinnen können: Am Mittwochabend, dem 7. Oktober (19.30 Uhr), wird Eveline Passet ihre Kunst vorführen. Mit dem Werk Michail Prischwins hat Sie sich an ein stilistisch vielseitiges Buch gewagt, das uns in die Wirren der bolschewistischen Revolutionszeit entführt und doch auch noch viel von dem mythischen alten Russland bewahrt.

Eine neue Damenboutique

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1432299226Heute eröffnet im Nachbarhaus Bölschestraße 78 ein Geschäft der Modemarke oui, das der Damenwelt den neuesten Pariser Chic an’s Herz und den Körper legen möchte.

Wir freuen uns also auch in der Buchhandlung auf noch mehr Leserinnen, die zu den beliebten französischen Romanen greifen: Bannalec, Barreau, Bonnet …

Unter uns: oui ist gar kein französisches Unternehmen, sondern kommt aus München, und die erfolgreichsten französischen Romane auf unserem Buchmarkt stammen von deutschen Autoren!

Der sarmatische Freund

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Zur fünfzigsten Wiederkehr des Todestages Johannes Bobrowskis empfehle ich sehr die Lektüre der Würdigung von Annett Gröschner in der WELT. Nehmen Sie sich doch einmal (wieder) „Levins Mühle“ vor, einen der wichtigsten Romane der deutschen Nachkriegsliteratur, von Wagenbach soeben wieder herausgebracht!

Wir denken nicht mit dem Kopf allein

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U1_978-3-87134-708-5.inddUnser Denken braucht einen Körper. Wer sich regelmäßig bewegt, tut sich beim Lernen leichter.

Dennoch werden wir am Abend des 31. August unsere bewährten harten Holzklappstühle aufstellen und Sie bitten, konzentriert dem Vortrag von Dr. Ankowitsch zuzuhören. Allein der Autor hat die Pflicht zu gestikulieren, um uns vom Inhalt seines Buches zu überzeugen.

Die Lesung beginnt um 19.30 Uhr; um Anmeldung wird gebeten.

Eine Anerkennung für die besten Abiturienten

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Dieser Tage durfte ich den zwei Abiturienten des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums jeweils ein Buchpaket spendieren, die von der Deutschlehrerin Frau Dr. Bothe als die besten des Jahrgangs 2015 ausgezeichnet wurden. topbanner2013Kilian suchte sich vor allem Thriller aus, bei Virginie war Tolkien mit dabei. Nach Goethe und Schiller, Kleist und Hauptmann darf es auch einmal etwas Entspannendes sein …

Menschen lesen Gedichte

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Jeder Tag, an dem ich ein Gedichtbändchen verkaufe, ist ein guter Tag! Heute verlangte eine Kundin nach Gedichten für ein Hochzeitspaar, und ich empfahl ihr die schöne Reclam-Ausgabe der Liebeslyrik von Shakespeare. Ich enthielt ihr die Auswahl der Gedichte von Emily Dickinson vor, in der ich an diesem siebzehnten Juni das folgende Gedicht vorfand – ich hoffte doch, eines Tages beträte ein junger Mensch mein Geschäft und nähme diesen Gedichtband in die Hände und lächelte fragend und wissend. Dickinson 019

 

Fürwahr Lyrik

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imageSchwierige Lyrik zu einem sehr hohen Preis – dann ist es BRUETERICH PRESS!

Das ist die Eigenwerbung eines ambitionierten literarischen Verlages, den der Dichter Ulf Stolterfoht gegründet hat. Die ersten drei Bände sind soeben in der Buchhandlung eingetroffen, und dass sie ihr Geld nicht wert wären, möchte ich nicht sagen. Besonders angetan hat es mir der Band „Amben und Gnomen“ von Oswald Egger – eine „eigenlose“ Geschichte, deren Laute laut gelesen ihren Sinn gewinnen.

Eine Geisterbeschwörung

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Große Geister (und auch ein Kleingeist) waren präsent, als Rolf Schneider am Mittwochabend aus seinen Lebenserinnerungen vortrug, so begegneten wir Victor Klemperer und Hans Mayer, Wolfgang Harich und Walter Janka, Friedrich Torberg und Bruno Kreisky, Johannes R. Becher und Walter Ulbricht – schließlich auch Marcel Reich-Ranicki:

„Seine Sprechweise, mit slawischer Sprachmelodie und hörbarem Stigmatismus, ließ sich leicht imitieren. Ein Bekannter, der sich an meiner R.-R.-Imitation immer sehr ergötzte, hatte irgendwann eine direkte Begegnung mit dem Original. Hernach sagte er zu mir: Du bist besser.

Rolf Schneider brachte uns den lebenden Beweis. „Wo ist das Stövchen? Wo ist das Stövchen?“

Allerdings tranken wir Rotwein aus Niederösterreich.