Und prompt steckst du in einer großen Geschichte

Von , am in angesagt

Mae_AlteP02.indd„Ich gehe in eine Buchhandlung doch nicht, um Bücher zu bestellen, sondern um mich von dem vorhandenen Angebot inspirieren zu lassen und ein Buch zu entdecken, das ich hier zum ersten Mal sehe!“ sagte mir neulich eine Kundin und kaufte dieses Buch: „Du ahnst von nichts, und prompt steckst du in einer großen Geschichte“, heißt es in dem Roman des Portugiesen Valter Hugo Mãe. Sabine Vogel hat mich in der „Berliner Zeitung“ auf das Wunder dieses Buches aufmerksam gemacht, dass nämlich der inzwischen mindestens 99-jährige Tabakhändler Esteves aus Fernando Pessoas Poem „Tabakladen“ im „Haus der glücklichen Alten“ lebt. Unglaublich! (mehr …)

Fernando Pessoa lebt!

Von , am in angesagt

pessoa 002Hier sehen Sie meinen Freund Vasco Esteves, der am heutigen Abend, dem Abend des 125. Geburtstages von Fernando Pessoa, die Meeres-Ode und andere Dichtungen des vielseitigsten Autors des 20. Jahrhunderts auf Portugiesisch vorgetragen hat; den deutschen Part übernahm Gregor Matthias Metzig. Mehr als 30 Gäste erfreuten sich an bester Literatur und portugiesischen Spezialitäten, die uns das Café Juli’s brachte. Wenn diese Buchhandlung nur einen Sinn hätte, dann wäre es die Feier dieses großartigsten Dichters der literarischen Moderne! Es lebe Fernando Pessoa, Bernardo Soares, Alberto Caeiro …!!

Vergnügen mit Kierkegaard

Von , am in angesagt

978-3-15-018930-6Man kann Kierkegaard auch zum Vergnügen lesen. Am heutigen verkaufsoffenen Sonntag, dem 200. Geburtstag des dänischen Denkers, empfehle ich den Kunden dieses Reclam-Bändchen zur Lektüre.

Ein Zitat: „Wie jener General, der selbst kommandierte, als er erschossen wurde, so habe ich immer selbst kommandiert, wenn ich verwundet werden sollte.“

Die Titel aus der Reclam-Reihe „zum Vergnügen“ (Fontane, Goethe, Kant, Marx, Nietzsche, Schopenhauer …)  sind bei leselieber übrigens immer vorrätig.

Mein wunderbares Gartenschaufenster

Von , am in angesagt

IMG_9220Bei uns beginnt die Gartensaison. Die Friedrichshagenerin Constanze Guhr, die bei Gerstenberg „Mein wunderbares Gartenbuch“ herausbringt, ist nicht nur eine unserer liebsten Buchgestalterinnen, sondern auch die ideenreiche Ausstatterin unseres Schaufensters.

Sehen Sie selbst, was da blüht! Die vorherrschende Farbe ist natürlich grün. Grün ist die Hoffnung; also hoffen wir, dass der Frühling sich endlich durchsetzen möge, damit wir unser Frühstück endlich wieder im Freien genießen können.

Constanze Guhr hat nämlich auch die Frühstücksbrettchen illustriert, die bei leselieber erhältlich sind! 9783836912471

Hier ist ein Stuhl für Sie

Von , am in angesagt

Viele Kundinnen begrüßen es, dass Sie in unserer Buchhandlung in der Bölschestraße 79 jetzt auch Platz nehmen können, um in den interessanten Büchern und Zeitschriften zu blättern. Christian Ankowitsch saß an unserem Eröffnungstag auf einem Kinderstuhl und hat sich sichtlich wohlgefühlt. „Vielen Dank für den freundlichen Empfang, ich habe mich sehr wohl gefühlt bei Ihnen, so entspannt und positiv gesinnt alles“, schrieb er mir: „Ich denke, Sie werden da Freude haben mit Ihrem Buchladen und wenn es hilft, lese ich gerne wieder mal, dann aber mit etwas neuem – belletristischem!“ Entspannt, positiv gesinnt und belletristisch: so soll das sein!

Bücher bringen Menschen ins Gespräch

Von , am in angesagt

Obwohl leselieber kein Mitglied im Börsenverein des Deutschen Buchhandels sein möchte, gab das Zentralorgan dieses Verbandes, in dem sich der verbreitende und herstellende Buchhandel (in Abrenzung von und Angewiesensein auf Amazon) zusammenraufen, dem Inhaber Gelegenheit zu einem kurzen Interview, in dem er die Qualität des Sortiments erläutert: „Literatur und Lebenskunst, das sind die Stichwörter. Der Fokus liegt auf Belletristik, dazu kommen populäre Philosophiebücher, Natur und Garten, inklusive Kochen. Immer dabei: das Kinderbuch. leselieber soll nicht den Eindruck eines Billigheimers hinterlassen, sondern eher exklusiv anmuten, auch im Modernen Antiquariat. Das Motto: Bei leselieber finden Sie, was es anderswo nicht gibt.“ In der Print-Ausgabe vom Börsenblatt (6/2013) erschien Christoph Berger als „Kopf der Woche“: „Berger will literarisch Wertvolles anbieten.“ Nun hat er (auf der Leipziger Buchmesse) diesen Kopf auch hingehalten für eine Kampagne von buchreport und Literaturtest, die selbstbewussten Buchhändlern, die sich mit großem Engagement und klarem Profil im Wettbewerb behaupten, eine Stimme geben will:

Portrait_Literaturtest

Angefangen, abgebrochen, neu erfunden

Von , am in angesagt

Beim Sichten der Frühjahrsproduktion der Verlage fallen immer wieder Titel ins Auge, die einen Themenschwerpunkt in der neuen Buchhandlung leselieber ergeben: „Angefangen, abgebrochen, neu erfunden“ aus dem Hause Schwarzkopf & Schwarzkopf ist das beste Motto für ein Geschäft, dessen Erfolg noch ungewiss ist: „Wenn das Leben nur noch vor sich hin plätschert, dann ist es Zeit, […] etwas Neues anzupacken. Doch nur die wenigsten trauen sich das – auch wenn der Mut zur Veränderung oftmals belohnt wird“, heißt es in der Verlagsankündigung. Die Autorin Eva Maria Hoffmann hat 33 Menschen befragt, die ihr Leben von heute auf morgen geändert haben. Das Buch erscheint Anfang April. Ich hoffe auf eine 2. Auflage, in der ich selber drin sein könnte!

Ein Ort „des Rückzugs, der Kontemplation und des Wohlbefindens“ soll die Buchhandlung leselieber sein; in der Umgebung guter Bücher wollen wir uns auf das Wesentliche besinnen, was das Leben lebenswert macht. „In unserer hektischen und vollgepackten Zeit“ werden „Oasen der Ruhe und Kraft“ immer wichtiger, schreibt der Nicolai-Verlag in der Vorschau auf ein Buch, von dem ich hoffe, dass es uns viele Jahre begleiten wird: In den „Gärten für Körper und Seele“ (Isabelle Woysch) können Menschen in jedem Lebensalter Räume der Geborgenheit finden, die ihrer jeweiligen Lebenssituation entsprechen. Dieses Buch soll ein Anker für den leselieber-Bereich Garten & Genuss sein.

Die Welt ist schlecht, und Goethe ist nicht lustig!

Von , am in Agenda, angesagt

Wenn ich mir eine Zeitung kaufe, schlage ich zuerst das Feuilleton auf. Mein Lieblingsfeuilleton ist das der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ – kein Wunder, wenn leselieber immer wieder darin vorkommt!

BCMeFhOCAAM3IMFAm 3. Februar 2013 antwortete Marcel Reich-Ranicki auf meine Frage, welche deutschsprachigen Autoren ich in das leselieber-Lyrik-Regal einsortieren solle: „Auf Goethe sollten Sie natürlich nicht verzichten, und bei den Lyrikautoren der Gegenwart hilft Ihnen der Blick in unsere Frankfurter Anthologie.“ Gute Eigenwerbung  – und ein Anlass, von Thomas Gottschalk einen Kommentar zu erbitten: „Auch ich“, schrieb dieser mir (und den Lesern seiner Kolumne), „wurde von MRR mehrfach in Richtung Goethe verwiesen. Am liebsten wäre es ihm, wenn ich jede Fernsehshow mit dem Faustschen Vorspiel auf dem Theater beginnen würde. Dass ich danach bereits ohne Zuschauer dastehen würde, will ihm nicht in den Kopf. Christoph, auch wenn wir das MRR nicht in dieser Form sagen können, da müssen wir durch: Die Welt ist schlecht, und Goethe ist nicht lustig!“ (FAS vom 10.2.2013)

Marcel Reich-Ranicki hielt in der FAS am 17. Februar dagegen: „Mit einem Gedicht Goethes zu langweilen, das wäre ein Kunststück. Versuchen sollte Thomas Gottschalk es mit Eigentum und Im Atemholen.“ – Nun liegt es an unserem Freund Thomas Gottschalk zu beweisen, dass er mit einem Vortrag von Goethe-Gedichten in der Buchhandlung leselieber das Publikum zu unterhalten vermag. Die Einladung steht!

Warum wir lesen, was wir lesen

Von , am in angesagt

Die ersten Artikel, die erklärten, der Roman sei tot, wurden vor vielen Jahrzehnten veröffentlicht, doch er lebt weiter als das Format, das uns mit den Verwerfungen, Verzweiflungen und Leidenschaften unseres Lebens ins Reine bringt. Hier besprechen wir vor allem unsere Lieblingsromane, aber auch wichtige Lebensbücher aus Lyrik, Theater und Philosophie werden Erwähnung finden.

„Wenn man ein Buch vorstellt, erzählt man im Allgemeinen seinen Inhalt, heißt es in dem virtuosen Essay-Band von Jean-Philippe Toussaint „Die Dringlichkeit und die Geduld“. In den Rezensionen auf diesen Seiten soll das nicht alles sein: „Die Geschichte ist nicht der Einsatz, dort spielt sich das Buch nicht ab, das ist es nicht, worum es geht.“ Wir wollen davon schreiben, was das Buch mit uns gemacht hat, ob es (am eindrucksvollsten:) „ein Lichtblitz, eine Offenbarung, ein Appell, eine Bekehrung“ war. Denn wir glauben, wir haben es erfahren: Bücher können das Leben erweitern, wenn nicht verändern oder gar umstürzen. Das klingt pathetisch, kann aber auch so beiläufig vorkommen wie in den Romanen des großartigen Jean-Philippe Toussaint, die in dieser Buchhandlung nicht fehlen sollen.

Das Lesen geht weiter

Von , am in angesagt

Diese Webseiten, liebe Leserinnen und Leser, sollen Sie auf den Auftritt meiner Buchhandlung neugierig machen, die ab April 2013 in der Bölschestraße in Berlin-Friedrichshagen für Sie da sein wird.

Wohlthat geht raus, leselieber kommt rein! Wir wollen Ihnen weiterhin eine vorzügliche Auswahl an Restauflagen und Sonderausgaben bieten. Freuen Sie sich aber auch auf eine neues Sortiment im Laden: Literatur & Lebenskunst, Genuss & Garten, sowie eine breiteres Angebot an Regionalliteratur bilden die Schwerpunkte; Bilderbücher für die Kleinsten und Lesestoff für die Heranwachsenden dürfen nicht fehlen. Immer wieder wollen wir Sie mit neuen Themen-Welten und -Farben überraschen. Gerne nehmen wir Ihre Anregungen entgegen. Wir möchten die Buchhandlung in der Bölschestraße sein, die Sie sich wünschen!

Das gedruckte Buch ist ein langlebiges Kulturgut. Den Geruch des Papiers, das Rascheln der Seiten und die Anschmiegsamkeit eines schönen Einbandes möchten wir nicht missen. „Wenn man ein schönes Buch einmal im Buchladen in die Hand genommen hat, ist es bereits zu spät: Man hat das Gefühl, man muss es mitnehmen“, sagt die Buchgestalterin und Schriftstellerin Judith Schalansky. So soll es sein. Wenn Sie Bücher nur nutzen wollten, genügte Ihnen der Erwerb einer Lizenz, sie als E-Book zu konsumieren. Wenn Sie hingegen leidenschaftlich mit Büchern leben, stellen Sie sie ins Regal und nehmen sie noch nach Jahren gerne in die Hand.

Altes muss raus

Foto: Klaus Staeck