Unsere Existenz ist trivial, mal leiden wir daran, mal lachen wir darüber. Wir Bernhardleser halten unsere Existenz aus, indem wir lesend davon existieren, dass nichts auf dem Spiel steht als unsere Existenz. Dass wir alle „nämlich weiterexistieren wollen, weil wir ganz einfach weiterexistieren müssen“, spricht mit Bernhard aber nur die Person aus, die nicht „einfach weiterexistieren“ kann, weil sie sich in der „fürchterlichen Selbstbeobachtung“ als Gescheiterte wahrnehmen muss.
Und nun sucht sie, die Perserin in dieser Erzählung, die Rettung in einem anderen Menschen und wird enttäuscht. Dass sie „gerettet werden“ will, zeichnet sie als Menschen aus: dass sie sich selbst endlich überwindend zur Hingabe an den anderen fähig ist. Der andere aber, ihr Lebensgefährte, missbraucht sie, indem er sie benutzt, wie es ihm gefällt. „Sie habe sich mit dem Schweizer zusammengetan, um ihre Existenz zu brüskieren und diesen Akt der Selbstvernichtung bei vollem Bewußtsein ausgeführt.“ Thomas Bernhard, indem er sich in diese Frau hineinversetzt, teilt uns mit, dass weiterzuexistieren „aussichtslos“ erscheinen kann.
Wer sich das Leben vornimmt, hat den Tod zu fürchten. Wer am Leben scheitert, nimmt ihn hin. Am Ende wurde die Verzweiflung der Perserin zur tröstlichen Heiterkeit, wir hören sie lachen beim Gedanken, den Tod zu wählen.