Es handele sich um Bände aus dem Nachlass eines Psychologen, erzählte der Flohmarkthändler, da meine Begeisterung zu bemerken war, als ich die Werke von John Berger und Lars Gustafsson, Fernando Pessoa und Georges Perec, Antonio Tabucchi und Alberto Manguel aus seinen Bananenkisten fischte.
In einem Roman von Perec, den ich dann erwarb, fand ich den Zeitungsausschnitt einer ZEIT-Kolumne, in welcher Ulrich Greiner vor gut zwei Jahrzehnten bemerkte, dass gemessen an jenen derartiger Autoren der Weltliteratur die zeitgenössischen deutschen Romane oftmals blass wirkten: Unsere Autoren der jüngeren Generation erstreben Professionalität und erreichen sie oft. Sie schreiben besser, sie wollen Wirkung, sie beherrschen ihr Handwerk. Aber ihnen fehlt das Moment der Offenbarung, das sowohl den Leser wie den Autor bestürzend ereilt. Ihnen fehlt der Mut zur Tragik, aber auch der Witz, würde ich ergänzen.
Ich schlug meinen Perec auf und las: „Nur die Dummköpfe sprechen noch ohne Gelächter vom MENSCHEN, vom TIER, vom CHAOS. Das lächerlichste Insekt braucht zum Überleben die gleiche, wenn nicht gar eine noch größere Energie als sie wer weiß noch welcher Flieger, Opfer der wahnsinnigen Fahrpläne, die eine Fluggesellschaft durchsetzte, der anzugehören er auch noch stolz war, aufwenden musste, um einen Berg zu überfliegen, der bei weitem nicht der höchste war.“