In diesem Roman gibt es einen Felix; der ist aber kein glücklicher Mann, vielmehr quält er mit seiner unerforschlichen Schwermut seine Mitmenschen und verfällt zusehends dem Alkohol. Ich fürchte, ich könnte so sein wie dieser.
Jedoch zittere ich, träume zuweilen und leide vor allem mit der jungen Clare, meinem Lebensmenschen in diesem Roman. Sie ist diejenige, die bereit zu sein scheint, sich aller Bürden des Alltags zu entledigen, um ihre Freiheit als Frau zu erlangen. Sie beobachtet die Welt und staunt, wie die Menschen darin überleben können. Welche Monstrosität: das Gewusel auf den Straßen, das sich unwillkürlich ergibt, da sich jede und jeder um sein eigenes Fortkommens sorgt.
Clare ist mir besonders sympathisch, da sie in der Lage ist, die Welt der Bücher (und Filme) als Parallel- und Gegenwelt anzunehmen; hier findet sie „alle ihre Lieblinge und Seelenverwandten. Sie kannten Clare. Sie wussten, dass die Welt in Wirklichkeit nicht aus Tischen, Stühlen, Fleisch und Gemüse bestand. Und dass man, auch wenn man zu essen hatte und ein Dach überm Kopf, sich gerne in die Welt hinauswagen würde, dass man vielleicht sogar dazu verpflichtet war?“
Die Australierin Elizabeth Harrower ist eine großartige Schriftstellerin, ich stelle sie an die Seite von Richard Yates, Raymond Carver, James Salter und Patricia Highsmith, allesamt Chronisten der Erschütterungen des 20. Jahrhunderts, wie sie sich im Leid einsamer Menschen zeigten.