Ich habe zu diesem Buch gegriffen, weil mich die Biografie der Autorin angesprochen hat: Delia Owens ist eine Zoologin, welche über zwanzig Jahre lang in verschiedenen afrikanischen Ländern Elefanten, Löwen und Hyänen erforschte; man merkt es dem Buch an.
Es handelt sich nun um ihren ersten Roman. Ich habe zuerst darin geblättert und mich von den Gedichten der mir bis dahin unbekannten Amanda Hamilton fesseln lassen. „Denk ja nicht, Gedichte wären bloß was für Memmen. Klar, es gibt kitschige Liebesgedichte, aber es gibt auch lustige, viele über die Natur oder sogar den Krieg. Worauf es ankommt, ist, dass du durch sie etwas fühlst“, heißt es an einer Stelle des Buches.
Kya, die Hauptfigur, entdeckt in den Gedichten die Menschen, die ihr fehlen. Ein Einverständnis gelingt ihr nur mit den Tieren, mit denen sie sich umgibt. Ich habe mit dieser jungen Frau gefühlt, einer in mehrfacher Hinsicht Verlassenen.
Das Buch ist ein Glanzstück des Nature Writing und wird am Ende auch noch zum Gerichtsroman. Ein spannendes Buch also! 450 Seiten für einen langen Sommertag.